100 Schritte zum zweiten Bild (1)
Praktische Einführung in Terragen Classic
Frank Basinski

Dieses Tutorial ist gewissermaßen eine Fortsetzung von "18 Schritte", von Peter Kleiner (terradreams.de)
Wir gehen davon aus, dass Du ...
  • ... vor etwa 10 Minuten Terragen Classic installiert hast
  • ... das Tutorial "18 Schritte" von Peter Kleiner durchgespielt hast
  • ...dein erstes Bild bestaunt hast
  • ... und Dich fragst, ob Du zu mehr fähig bis

…die Anwort lautet: „wahrscheinlich, ja!“ – wenn es Dir Spaß gemacht hat und Du neugierig genug bist um es auf einen zweiten Versuch ankommen zu lassen. Dieses Tutorial will Dir dabei helfen, indem es die Vorgehensweise des oben genannten Tutorials vertieft. Der Einfachheit halber gehen wir dabei in genau der gleichen Reihenfolge vor.

Startbildschirm:


Schau Dir den Screenshot einmal etwas genauer an. Dies ist Dein Kommandozentrum für alles, was mit dem Terrain zu tun hat. Der schwarze Bereich auf der linken Seite mit der komischen geometrischen Form ist der Vorschaubereich und der Terraineditor in einem. Im Moment ist er auf "Landschaftsvorschau" geschaltet. Dies ist die Grundeinstellung beim Start von Terragen. Die Landschaftsvorschau wählst Du über den Button ganz oben links (der bereits gedrückte, mit dem Monitorsymbol).

Bleiben wir noch mal etwas bei dieser Einstellung. Klicke mit der linken Maustaste irgendwo in den schwarzen Vorschaubereich. Du siehst, dass sich dabei die Lage der geometrischen Strichform verändert. Du hast soeben deinen Kamerastandpunkt versetzt. Dort wo die drei Geraden in einem Punkt zusammenlaufen befindet sich nämlich Deine Kamera (oder dein Standpunkt, ganz wie Du willst).

Die innere Gerade markiert Deine Blickrichtung, ausgehend vom Schnittpunkt der drei Geraden. Die beiden äußeren Geraden markieren Dein Blickfeld. Du wirst später, im gerenderten (berechneten) Bild, alle Punkte im Blickfeld haben, die innerhalb der beiden äußeren Linien sind. Diese etwas abstrakte Denkweise musst Du dir einprägen. Im Anschluss wollen wir in einem Terrain einen bestimmten Standpunkt und Blickwinkel einnehmen.

Wir verwenden folgendes Terrain. Lade es dir herunter und speichere es auf deiner Festplatte. Dann klickst Du (wieder zurück im Landscape Fenster in Terragen) rechts oben auf „Open..“


Nun wählst Du das eben gespeicherte Terrain aus. Und dann siehst Du folgendes:



Vergiss erst mal den roten Pfeil, den ich in das Bild gemalt habe. Was siehst Du auf diesem Bild? Ein seltsames Graustufenmuster? Richtig, aber mit der passenden Interpretation ist das eine interessante Landschaftsformation. Versuch Dir folgendes vorzustellen: Du „fliegst“ in sehr großer Höhe über eine Landschaft und schaust steil nach unten. Dabei sind die hellen Teile des Bildes Berge, und die schwarzen Teile sind Ebenen in der Tiefe.  Je weißer ein Bereich ist, desto höher ist er auch. Je schneller ein Bereich von Schwarz in weiß übergeht, desto steiler ist der Berg an dieser Stelle.

Jetzt schau Dir das Beispiel-Terrain noch einmal genau an. Es wäre doch ein interessanter Standpunkt für eine Kamera, von der Ebene aus zwischen zwei Bergen in ein dahinter liegendes Tal zu blicken. „Zufällig“ hat dieses Terrain eine solche Stelle. Wir wollen also die Kamera dort positionieren wo der rote Pfeil ist und in Pfeilrichtung blicken.

Dazu klicken wir:

- mit der linken Maustaste in die Ebene bei Punkt 1
- und mit der rechten Maustaste in das Tal bei Punkt 2

Wir Du nun bemerkt hast, stellt ein Klick auf die rechte Maustaste die Blickrichtung neu ein. Das Landscape Fenster auf Deinem Bildschirm müsste nun also so aussehen:


Jetzt rendern wir noch schnell ein (Erfolgs-) Kontrollbild. Dazu wechseln wir schnell in das Fenster "Rendering Controls" und.....

... schieben den Regler „Detail“ ganz nach rechts

... tragen in Kästchen "Width" (Breite) 300 und bei "Height" (Höhe) 200 ein. Damit legen wir die Größe des zu rendernden Bildes fest.

... Dann klicken wir nur noch auf "Render Image" und schon entsteht folgendes Bild (Wenn Du die Kamera richtig positioniert hast)


Probier das gleiche ruhig mal an verschiedenen Stellen des Terrains aus, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie so ein Graustufen Terrainbild zu lesen ist. Man nennt diese Art von Terraindarstellung auch eine „Heightmap“ (Höhenkarte). Der Grauwert jedes einzelnen Punktes repräsentiert dabei eine bestimmte Höhe im Terrain.

Frank Basinski