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Wolken für Profis (2)
"Clouds for Professionals v.2" (2)
Frank Basinski

Ich habe Terragenkünstler die schon mehrfach erste Plätze bei den Terragen Contests gewonnen haben gebeten ihre Geheimnisse mit uns zu teilen. Die vielen Parameter in Terragen sind für sich genommen schwierig genug, aber es wird noch um einiges komplexer wenn alle Parameter wie in einem Orchester zusammenwirken müssen damit dein Bild so wird, wie man sich es vorstellt.

Das erste Bild ist Force Majeur, von Peter Kleiner, einem begabten Terragen Künstler und regelmäßigem Contest Winner. I



Ich habe Peter gefragt, wie er das gemacht hat.  Er nannte er mir alle Settings, die er für dieses Bild verwendete, und diese werde ich gleich mit dir teilen. Viele Künstler mögen es nicht, daß andere ihr Werk reproduzieren, zumal dabei oft  die Urheberschaft verlorengeht oder gar verschwiegen weird.  Deshalb werden hier nur die Einstellungen zu besprochen. Du wirst aber sehen, dasß dies völlig ausreicht. Wenn du die Einstellungen verwendest kasnnt du im Handumdrehen ähnliche Bilder erstellen

Clouds Dialog Box:
Sky size 10000
Altitude 350
3D checked
Depth/Thickness 8
Cloud color 56, 62, 56
Darkening 55%
Density Contrast 30
Density Shift 41
Persistence 50
Largest Cloud Size 2nd largest setting

Atmosphere Dialog Box:

Haze 55%, 803m
Atmospheric Blue 20%, 2048
Color of Atmospheric Blue 104, 169,  256
Decay 33%, 1305m
Decay Color 218, 171, 71

Lighting Conditions:

Terrain Casts Shadows checked
Clouds Cast Shadows checked
Shadows in Atmosphere checked
   
Direct Sunlight Tab:  
sunlight Strengh 650%
Effect of Atmosphere 100%
Realistic Sunlight P. System checked
   
Background Light Tab:  
Multi-directional Shadow Lighting checked
Shadow Lightness 14.44
Diffuse Sunlight 55, 56, 44
Light from Above 62, 72, 56
Reverse Light 32, 32, 24
   
Sun’s Appearance Tab unchanged
   
Lighting of Atmosphere Tab  
Glow Amount 56%
Glow Power 14%
 
Generiere ein paar Wolken und finde eine gute Kameraposition. Danach willst du vielleicht ein nettes Terrain basteln um deine Szene noch dramatischer zu machen. Das folgende Bild ist ein Schnellschuss mit den neuen Force Majeur Einstellungen:



Ein wesentlicher Faktor in dieser Szene ist die Höhe der Wolken. Wenn man die Wolken sehr hoch setzt, kann man einen größeren Ausschnitt des Himmels sehen. Außerdem sieht der Himmel dann viel komplexer und Vielfältiger aus. Wenn du die Wolken hoch setzt, sehen diese anschließend kleiner aus. Demzufolge mußt du die „Maximum Size of the Clouds“ auf die zweithöchste Position schieben, um anständige Proportionen zu erhalten.

Nun zu den 3D Einstellungen. Wie erwähnt sind die Wolken nicht sehr dick, der Wert steht auf 8. Das wirft die Frage auf, ob man 3D Wolken überhaupt einschalten soll. Sie verbrauchen nämlich viel Rechenzeit. Das folgende Bild ist das gleiche wie oben, aber ohne 3D-Clouds




Wie leicht zu sehen ist sind die Wolken nun weniger detailliert und – nun... flach. Wenn also Wolken eine zentrale Rolle in deiner Szene spielen solltest Du die 3D-Wolken einschalten. Was die Wolkenfarbe betrifft möchte ich dich ermutigen, selber intensiv damit zu experimentieren. Selbst (oder gerade) wenn Du einfach nur realistische Wolken haben willst, es gibt viele Wolkenfarben, die die Natur selber produziert. Ob das nun braun, gelb, rot, grau, violett golden usw. ist.

In der Natur ist nahezu jede Farbe möglich, und zum Glück auch in Terragen. Bei „Force Majeur“ herrschen graue Wolken vor, die hervorragend zu dieser stürmischen Szene passen. Dieses bild gewann übrigens den „Storm Contest“ bei Terracon. Die Einstellungen für Darkening (55%) und Contrast (40%), passen natürlich zu einer dicken und Regenschweren Wolke wie dieser. Für den Fall, daß du diese Wolke nicht so dunkel geplant hast, würde eine Einstellung von Contrast bei ca. 20 die Wolke deutlich erhellen, der dramatische Touch würde aber bestehen bleiben. Interessant ist die Einstellung für Persistence bei 50. Bei niedrigen Wolken solltest du hiermit nicht viel weiter gehen, vor allem, wenn 3D angeschaltet ist. Das sähe schlecht aus und dien Wolken würden sehr pixelig werden, so wie in folgendem bild (alt 64, thick 8, persistence 90):





In einigen Fällen wäre der Wert von 50 Persistence schon zuviel, aber bei hohen Wolken fügt ein hoher Wert einige Detail dem Himmel hinzu, was wiederum fantastisch aussieht. Versuche die Persistence zu erhöhen, wenn du mit hohen Wolken arbeitest (alt 300-600).

Der “Atmosphere Dialog” ist für die Wolken von keiner besonderen Bedeutung, außer beim Decay. Das Decay filtert die grünen und blauen Anteile aus dem Licht, so daß letztendlich nur Rot übrig bleibt, je intensiver der Decay Effekt ist (Richtung Horizont). Buchstäblich am Ende des Tages, färbt das rote Licht der untergehenden Sonne die Wolken ebenso rot ein. Dies mußt du bei der Komposition des Bildes beachten. Nun lass uns mal einen Blick auf den Lighting Conditions Dialog werfen. Bei Force Majeur ist natürlich „Clouds cast Shadows” aktiviert. Ohne diese Einstellung gäbe es kaum helle und dunkle Bereiche im Bild und das Bild sähe langweilig aus. Um die vielen Schatten etwas auszugleichen und zugleich ein paar Sonnenstrahlen hervorzuzaubern wurde die „Sunlight Strength“ auf 650% gesetzt.

Wie du sehen kannst verbleibt der “Effect of Atmosphere” Parameter auf seinem Standardwert (100%). Eine höhere Einstellung hätte in diesem Bild sowieso keinen Sinn, weil wir weder gegen die Sonne schauen, noch irgendein Terrain vor uns haben, vor dem die Atmosphäre irgendwie glühen könnte. Das folgende Bild habe ich gerendert, um die den minimalen Effekt zu veranschaulichen, den eine Einstellung von “Effect of Atmosphere” auf 200% in diesem Bild hat (du kannst kaum einen Unterschied sehen) :



Das “Realistic Sunlight Penetration System” ist natürlich aktiviert. Das solltest du eigentlich immer tun. Ich diskutiere das nicht weiter. Neben der Tatsache, das dein Bild dann noch realistischer aussieht, hat es auch eine Wirkung auf die Wolken, weil eine realistischer eingefärbte Atmosphäre sich auch auf Wolken und Nebel auswirkt. Also immer anschalten. Punkt. Nun, der Reiter “Background Light” ist sehr wichtig – wie bereits erläutert – auch für diese Szene. In diesem Bild sehen wir, daß die “shadow lightness” starkt reduziert wurde, auf etwa 14. Erinnere dich an die Farbe die wir für “Light from above” spezifizert haben, ein dunkles Grün. Wir sehen diese Farbe kaum im Bild, aber wenn wir genau hinschaun, können wir sie erkennen.

Der niedrige Wert für „shadow lightness“ verhindert, daß die Farbe intensiver zum Vorschein kommt. Obwohl schon Pflichtübung für Szenen mit starken Kontrasten, verdunkelt eine niedrige „shadow lightness“ jede Farbe (im Schatten), aber die Farben sind dennoch da. Sieh dir mal folgendes Bild an, ich habe die „shadow lightness“ ein wenig erhöht:



Die anderen Farbeinstellungen verstärken den grünlichen Anschein (der Wolken) noch etwas, indem auch hier der Farbslider „Green“ ein wenig erhöht wurde (Olive Farbe). Aber nochmal. Nur wegen der dunklen Einstellung der „shadow lightness“ kommen diese Farben nicht stärker zur Geltung. Außerdem sind die gewählten Farben selber ziemlich dunkel. Zum Schluß diskutieren wir noch den Reiter “Lightning of atmosphere”. Beides, „Glow Amount” und “Glow Power” wurden zurückgeschraubt auf 56% und 14%. Warum? Nun, schauen wir uns das mal an:



Siehst du noch irgendeine Struktur in den Wolken rechts? Man sieht nur noch weiss, das war’s. Ich habe beide Werte dafür auf den Standardwert 100% hochgesetzt. Die 650% Sunlight Strength überlagern die Wolken. Um es also gut aussehen zu lassen, muß man hier die Glow-Werte reduzieren. Jetzt sind wir fertig mit der Diskussion dieses erstaunlichen Bildes. Es hat den ersten Platz wirklich verdient. Jede Komponente ist extrem gut auf die anderen abgestimmt. Ich hoffe, dieses Beispiel hat verdeutlicht, wie komplex die eine Einstellung die anderen Einstellungen beeinflusst.

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